40 Years
Der Frauenanteil bei Zuidberg hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Mittlerweile stehen 45 Frauen in der Fertigung ihren Mann.
Immer mehr Frauen entscheiden sich für eine technische Laufbahn. Dieser gesellschaftliche Trend ist auch bei Zuidberg zu beobachten. Während eine Mechanikerin vor 20 Jahren noch die Ausnahme war, arbeiten heute 45 Frauen im Unternehmen. „Das schafft ein besseres Gleichgewicht am Arbeitsplatz und in der Kantine.“
Annelies Winters von der Personalabteilung erklärt: „Wenn wir eine Stelle zu besetzen haben, suchen wir nach der richtigen Person für die entsprechende Position. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Wir suchen auch nicht speziell nach Frauen, sondern wählen nach Qualifikation aus. Jeder hat die gleichen Chancen, unabhängig von Geschlecht oder Alter.“ Der Trend, den man in der Gesellschaft sieht, spiegelt sich bei Zuidberg wider, sagt Annelies. „In den letzten Jahrzehnten sind immer mehr Frauen ins Berufsleben eingetreten und immer mehr Frauen entscheiden sich dabei für einen technischen Beruf. Das zeigt sich in allen Branchen, und bei uns ist es nicht anders. Derzeit arbeiten 45 Frauen bei Zuidberg.“
Die dritte Frau
Das sind deutlich mehr als im Jahr 2002, als Ina Douma-van den Berg (54) als Montagearbeiterin bei Zuidberg anfing. Sie war zu diesem Zeitpunkt erst die dritte Frau in der Werkstatt. „Einige Frauen arbeiteten in der Kantine, aber ansonsten war Zuidberg eine typische Männerdomäne“, erinnert sich Ina. „In jenen Jahren war es wirklich etwas Besonderes, als Frau bei Zuidberg zu arbeiten. Ich kam durch eine Freundin zu Zuidberg, die als erste Frau hier in der Montage tätig war. Von ihr erfuhr ich, dass eine Stelle frei war, und bewarb mich daraufhin bei Betty Zuidberg. Ich hatte keinerlei Erfahrung oder Ausbildung, aber das war kein Problem, ich konnte gleich am nächsten Tag anfangen. Und ich bin nie wieder weg und hoffe viel mehr, dass ich bis zur Pensionierung hier bleiben kann.“
„Sie sind immer für mich da“
Während Ina schon seit über 20 Jahren für Zuidberg arbeitet, hat die 40-jährige Anna Mazur erst vor wenigen Monaten angefangen. Anna: „Ich arbeite an einem großen Vertikal-Bearbeitungszentrum und bin dort die einzige Frau.“ Für mich ist es das erste Mal, dass ich nur unter Männern arbeite, aber ich finde das überhaupt kein Problem. Alle sind sehr nett und hilfsbereit. Ich kann meinen Teamleiter und meine Kollegen alles fragen, sie sind immer für mich da. Manchmal muss der Bediener dieselbe Sache dreimal erklären, aber das ist nicht schlimm, denn ich lerne ja noch. Jeder bekommt hier eine faire Chance. In der Probezeit stellt sich automatisch heraus, ob man es schafft oder nicht.“
Frikadellen schleppen
Als Mitarbeiterin der Gebäudedienste kennt Harnita Jansen-de Graaf (57) alle Abteilungen gut. „Ich arbeite im gesamten Unternehmen. Dadurch höre und sehe ich viel und komme mit allen ins Gespräch. Diese Abwechslung ist das Schöne an meinem Beruf. Es kann jedes Mal anders sein.“ In den acht Jahren, die Harnita bei Zuidberg arbeitet, hat sie festgestellt, dass sich die Dynamik innerhalb des Unternehmens verändert hat. „Wenn sich das Verhältnis zwischen Männern und Frauen verschiebt, entsteht ein besseres Gleichgewicht am Arbeitsplatz, genau wie in der Kantine. Männer reden jetzt auch über Dinge wie Windeln, und Frauen reden über technische Dinge.“ Auch Harnita kann jederzeit auf ihre Kollegen zurückgreifen. „Ob es um das Schleppen von Frikadellen oder etwas anderem geht, Hilfe ist immer in der Nähe.“
Sie selbst sein können
Jentina van Benthem erkennt diese Hilfsbereitschaft an. „Eine Frau ist auch oft besser darin, eine andere Person um etwas zu bitten, und geht dabei ein bisschen subtiler vor. Ein Mann sagte: Nimm diesen Stuhl mit. Ich dagegen bitte jemanden, den Stuhl für mich zu holen. Ein kleiner Unterschied, aber ein wichtiger.“ Die 57-jährige Verwalterin lobt die Atmosphäre in Zuidberg. „Verhalte dich einfach normal“ ist hier das vorherrschende Motto. Ich liebe das. Es gibt keine Dienstgrade oder Positionen, zumindest nehme ich sie nicht wahr. Ich denke, es ist wichtig, sich am Arbeitsplatz wohl zu fühlen, und das ist hier absolut der Fall. Ich kann ganz ich selbst sein und muss mich nicht anstrengen, um gemocht oder populär zu sein. Außerdem gibt es keine Überheblichkeit. Ob Mann oder Frau, man wird von allen mit Respekt behandelt.“