40 Years
„In wirtschaftlich schlechten Zeiten schaut jeder auf seine Ausgaben. Darüber mussten wir uns hier in Zuidberg nie Gedanken machen.“
In den 40 Jahren des Bestehens konnte Zuidberg jedes Jahr Fortschritte verzeichnen. Doch hat das Unternehmen auch schwierigere Zeiten hinter sich. In den Jahren, in denen die Wirtschaft einbrach, gab es weniger Arbeit und der Umsatz war rückläufig. Dank eines flexiblen Ansatzes hat Zuidberg diese Zeiten jedoch ohne größere Blessuren überstanden. „Wir wollen niemanden verlieren. Zum Glück war das auch nie nötig.“
Eddy Jansen und Gert de Wagt arbeiten schon seit vielen Jahren bei Zuidberg. Sie gehörten auch zur Belegschaft, als die Kreditkrise um 2008 ihren Höhepunkt erreichte. Gert, Teamleiter des Bearbeitungszentrums, erinnert sich noch gut an diese Zeit: „Die Nachfrage nach unseren Produkten ging zurück und mit ihr auch die Produktion und der Absatz. Das hatte zur Folge, dass es weniger Arbeit gab. Eigentlich arbeiteten damals zu viele Leute bei uns, aber es gab nie betriebsbedingte Kündigungen. Denn das würde nicht zur Zuidberg-Vision passen.“ Eddy, Einkäufer für Frontkraftheber und Raupensysteme, stimmt dem zu: „Man will niemanden verlieren, und zum Glück war das auch nie nötig. Zuidberg tut alles, um die Mitarbeiter zu halten und so Wissen und Erfahrung zu bewahren. Denn sobald bessere Zeiten kommen, werden diese Menschen wieder dringend benötigt.“
Maler-, Reinigungsarbeiten und Firmengeländepflege
In der Zeit, in der es weniger Arbeit gab, wurden alle möglichen Nebentätigkeiten konzipiert, um alle zu beschäftigen. Daher wurde Wartungs- und Unterhaltsarbeiten, die normalerweise an externe Dienstleister vergeben wurden, von den eigenen Mitarbeitern übernommen. Gert: „An der Stelle des Fahrradschuppens sollte eine Raucherecke entstehen. Eigentlich müsste man dafür eine Baufirma beauftragen, doch haben wir es selbst in die Hand genommen. Streichen, Firmengeländepflege und Geländeunterhalt, Lampenschirme putzen usw. – wir haben in dieser Zeit alles selber gemacht.“
Von diesem flexiblen Ansatz konnte Zuidberg auch bei anderen Gelegenheiten profitieren. Eddy: „Unsere Computersysteme wurden einmal gehackt, was viele Arbeiten zum Stillstand brachte. Ich habe einen Bürojob und konnte dadurch meine Arbeit nicht machen. Daher begann ich in der Fabrik zu arbeiten. Auf diese Weise konnte ich mich immer noch nützlich machen.“
Flexible Arbeitszeitkonten
Neben der Erledigung von Nebenarbeiten sind flexible Arbeitszeitkonten eine wichtige Ressource in Zeiten, in denen weniger Arbeit verfügbar ist. Gert: „Der Vorteil ist, dass man als Arbeitnehmer keine Urlaubstage verliert. Wenn es wenig Arbeit gibt, müssen Sie weniger Stunden arbeiten. In Zeiten hoher Auslastung kann die Arbeitszeit dann wieder erhöht werden.“ Gert fand es manchmal sehr schwierig, die Arbeits- und Zeitplanung für das Personal zu erstellen: „Damit war ein entsetzlicher Aufwand verbunden. Man musste sich nicht nur um seine eigene Abteilung kümmern, sondern auch wissen, was anderswo im Unternehmen vor sich ging, damit man seine Leute dort einsetzen konnte.“
Immer gute Stimmung
Die Atmosphäre bei Zuidberg ist trotz allem immer gut geblieben. Eddy: „Wir hatten nicht einen Moment lang das Gefühl, dass die Wirtschaftskrise eine Bedrohung für Zuidberg darstellt. Zuidberg erfreut sich seit 40 Jahren eines stetigen Wachstums, auch in schwierigeren Zeiten. Es bestand nie die Sorge, dass es keine Arbeit geben würde. Darauf haben wir uns immer verlassen. Die Atmosphäre unter den Mitarbeitern war immer gut. In schlechten Zeiten schaut jeder auf seine Ausgaben, aber darüber haben wir uns hier keine Sorgen gemacht. Ich habe in dieser Zeit auch kein Gefühl einer Krise verspürt. Ich denke, das sagt alles.“
Kommunikation ist das Zauberwort
In den Beziehungen zu Kunden und Lieferanten, in guten wie in schlechten Zeiten, ist Kommunikation das Zauberwort, sagt Eddy. „Das Schlimmste ist, wenn man nicht genau weiß, wann man liefern kann. Sie sollten Ihren Käufern dann nicht sagen, dass sie die Artikel möglicherweise in drei Wochen erwarten können. Das ist ein absolutes No-no. Man muss sie auf dem Laufenden halten. Es ist besser, sie ehrlich und korrekt darüber zu informieren, dass es lange dauern wird, als nichts zu sagen. Nichts hassen die Kunden so sehr, wie Nichtwissen oder vage Versprechungen.“
Die Verträge mit den Lieferanten werden so weit wie möglich eingehalten. „Natürlich mit Anpassungen, wenn nötig. Gemeinsam mit dem Lieferanten suchen wir nach einer Lösung, die für alle Beteiligten am tragbarsten ist. Wir kündigen Verträge daher nicht einfach, wenn es für uns am besten wäre. Für uns ist nämlich die Beziehungspflege um ein Vielfaches wichtiger. Man braucht sich ja gegenseitig. Schließlich verlangen wir in Spitzenzeiten auch, dass unsere Lieferanten mehr für uns tun.“
Große Investitionen
Zuidberg hat sich nie vor großen Investitionen gescheut, auch nicht in schlechten Jahren. Gert und Eddy: „Selbst 2008 wurden einfach neue Maschinen angeschafft, weil man weiß, dass auf eine schlechte Zeit auch eine gute Zeit folgt. Dazu braucht man Mut und die richtigen Mittel, aber daran mangelt es bei Zuidberg nicht.“
Bei Zuidberg gab es Jahre, in denen es zu viele Mitarbeiter für die anstehenden Aufgaben gab. Heute ist das Gegenteil der Fall. Eddy: „Jetzt sehen alle, wie schwierig es ist, gute Leute zu finden. Deshalb ist es besonders wichtig, sie zu halten. Zuidberg macht das sehr gut. Denn wir brauchen Profis, um unsere Qualität sicherzustellen.“